Use your widget sidebars in the admin Design tab to change this little blurb here. Add the text widget to the Blurb Sidebar!

Stress in der Rigaer: Polizei und Berliner Medien zündeln wieder

Posted: März 22nd, 2020 | Author: | Filed under: In eigener Sache | Tags: , , | No Comments »

Seit Wochen fährt die Polizei wieder schwere Geschütze gegen die Bewohner der Rigaer auf. Die Hausgemeinschaft wird regelrecht belagert und Anwohner*innen provoziert. Die Berliner Boulevardmedien suhlen sich in den belanglosen Polizeimeldungen, die Verhalten außerhalb bürgerlicher Norm skandalisieren und kriminalisieren. Die Situation wird sich wohl bei einer Ausgangssperre weiter verschärfen.


Nach Silvester in Connewitz: Geschädigte sollen sich melden

Posted: Januar 12th, 2020 | Author: | Filed under: Polizeigewalt | Tags: , , | No Comments »
Polizeigewalt

Polizeigewalt Symbolbild

Alle, die in Connewitz Opfer von Polizeigewalt geworden sind, sollen sich melden. Betroffene sollten sich gut überlegen, ob sie das machen möchten. Selbst wer glaubt, eindeutige Beweise zu haben, sollte vorher mit einem Anwalt prüfen, ob es lohnt, die Staatsanwaltschaft zu informieren. 

Neutrale Ermittlungen? Nicht zu erwarten.

Viele sagen, wenn sich niemand melde, werde Polizeigewalt weiterhin nicht ernst genommen. Menschen müssten ihren Mund aufmachen. Schließlich gäbe es Demokratie nicht zum Nulltarif. Doch haben Menschen, die Polizeigewalt erfahren haben ihren Beitrag nicht bereits geleistet? Und überhaupt, warum sollte sich mensch einem Verfahren aussetzen, dessen Folgen unberechenbar sind? 

Betroffenen die Verantwortung dafür aufzubürden Missstände abzustellen, ist wohl einer der Schwachpunkte, der bundesrepublikanischen Demokratie, denn es gibt keine neutrale Stelle zur Aufklärung von Polizeivergehen, von proaktiven Strukturen oder Maßnahmen mal ganz abgesehen.

Es gibt genug mutige Menschen, die ihre Erfahrungen von Polizeigewalt zur Anzeige gebracht haben. Die Ergebnisse dieser Anzeigen sprechen eine klare Sprache: Systemfehler. In den meisten Fällen erhält diejenigen die Polizeigewalt zur Anzeige bringen, postwendend eine Gegenanzeige und müssen den Verdacht ausräumen, selbst gewalttätig gewesen zu sein.

Häufig werden Ermittlungen gegen Polizeibeamte eingestellt. Der Vorwurf gegen die Opfer bleiben bestehen. Wird ein Verfahren nicht eingestellt, wiegt die Aussage einer Polizistin vor Gericht schwerer, als die einer Zivilistin.

Anna und Anton schreiben ein Gedächtnisprotokoll

Wenn du Opfer von Polizeigewalt sein, sorge dafür, dass du alle Beweise gut sicherst. Dazu gehört auch deine Erinnerung.

  1. Schreibe in jedem Fall ein Gedächtnisprotokoll und verwahre es an einem sicheren Ort. 
  2. Bewahre Fotos und Videos an mindestens zwei sicheren Orten auf
  3. Verständige Rechtshilfe- bzw. Anti-Repressionsstrukturen bei dir vor Ort

Bitte sichert alle Beweise und Protokolle. Polizei und auch Staatsanwaltschaft werden Mittel und Wege finden. Hier ein Beispiel aus Leipzig im Anschluss an den erfolglosen Aufruf. Auch „Grundprinzipien des demokratischen Staates“ geraten dann ins Wanken.


Polizei lügt – warum Meldungen der Polizei mit Vorsicht zu genießen sind

Posted: Januar 5th, 2020 | Author: | Filed under: Polizei lügt | Tags: , , , , , , , , , , , , | No Comments »
Polizeipolitik

Polizeipolitik Symbolbild

An dieser Stelle sollte eigentlich eine Chronologie der Ereignisse zur Silvesternacht in Connewitz geplant. Dieser hat sich nun erübrigt, nachdem die Polizei Leipzig selbst per Salamitaktik ihre ursprüngliche Meldung, die einen Mordversuch an einem Polizisten nahelegte, relativiert. Was genau in der Nacht geschah, ließ sich zunächst schwer nachvollziehen. Viele Redaktionen übernahmen die Version der Polizei unüberprüft, obwohl anhand von Tweets zu #le3112 und #le0101 die Ereignisse sich bereits anders rekonstruieren ließen. 

Auch wenn die Art der Kommunikation von Polizei sicher für viele überraschend kommt, ist es kein Geheimnis, „dass die Polizei bei Auseinandersetzungen Partei sei und nicht unparteiischer Beobachter“, so Frank Überall, Vorsitzender des Deutschen Journalisten-Verband. In Connewitz, einem Stadtteil von Leipzig, ist das besonders kritisch zu hinterfragen: im Februar sind Oberbürgermeisterwahlen in der Stadt. 

Polizei als politischer Player – eine Chronologie

Das Polizei sich politisch einmischt, ist kein Einzelfall. Polizei war schon immer politisch und so war die Silvesternacht in Leipzig nicht das erste Mal und wird auch nicht das letzte Mal sein, dass über Pressemeldungen und Social-Media-Kanäle von Polizeibehörden die Unwahrheit verbreitet wird. 

Im folgenden entsteht eine unvollständige, chronologische Sammlung, die sich Ergänzungen wünscht.

2020

Nach der Silvesternacht im Leipziger Stadtteil Connewitz schaukeln Staatsanwaltschaft und Politiker in den Beschreibungen der Nacht nach den Meldungen der Polizei immer weiter hoch, doch am Ende zerbröseln die Vorwürfe und die Polizei rudert zurück.

https://taz.de/Silvester-Gewalt-in-Leipzig-Connewitz/!5650073/

2019

Vor den angekündigten gemeinsamen Protesten von Ende Gelände und verschiedenen Fridays For Future-Gruppen schickt die Polizei Aachen einen Brief an Schulen in Nordrhein-Westfalen. Darin sind verschiedene Aussagen enthalten, die sich als falsch herausstellen.

Dazu Statement von Ende Gelände: https://www.ende-gelaende.org/press-release/pressestatement-vom-05-06-2019/

2018

Rund um die Räumungen des Hambacher Forst verbreitet die Polizei gemeinsam mit dem Innenministerium einige Falschmeldungen, zum Beispiel zu den Waffen der Waldbewohner: https://blog.wdr.de/landtagsblog/wie-reul-ein-wichtiges-detail-wegliess/

An Pfingsten 2018 erfand sie einen politisch motivierten gefährlichen Angriff einer Menschenmenge auf das Haus eines Polizisten im niedersächsischen Hitzacker, und Medien bis nach Bayern gaben den Fall ohne eigene Recherche so wieder.

2017

Während des G20-Gipfels in Hamburg gab es einige fragwürdige Meldungen der Polizei Hamburg, die im folgenden Artikel aufgelistet sind:

https://www.vice.com/de/article/d384kz/wie-die-polizei-mit-fragwurdigen-meldungen-das-bild-der-g20-demos-manipulierte

Ebenfalls 2017 verbreitet die Polizei während der Räumung des Friedel per Tweet der Verdacht, der Türknauf einer Außentür sei mit einer tödlichen elektrischen Spannung versehen.

Hier eine lesenswerte Kleine Anfrage dazu:

http://pardok.parlament-berlin.de/starweb/adis/citat/VT/18/SchrAnfr/s18-11719.pdf

2016

Im Februar 2016 wurden Berliner Polizisten bei einer Demonstration „vermutlich mit chemisch behandeltem Konfetti beworfen“, mutmaßte die B.Z. Berlin, weil sich Polizeiuniformen nach der Berührung mit dem Konfetti etwas verfärbt haben sollen. Zwei Wochen später gab dieselbe Zeitung Entwarnung: Am Konfetti waren keine Chemikalien festgestellt worden. Gelitten hatte darunter sowieso niemand.

2015

Um eine angeblich „mit Benzin gefüllte Flasche“ ging es auch beim G7-Gipfel in Elmau im Jahr 2015. Hier behauptete die Polizei auf Twitter, dass sie mit einer solchen Flasche beworfen worden sei, und rechtfertigte damit einen Einsatz von Pfefferspray und Schlagstöcken gegen Demonstranten. Im Nachhinein zog sie die Aussage mit der Benzin gefüllten Flasche zurück. Beim gleichen Gipfel stellte die Bundespolizei durch die Verwendung eines Hashtags Dinge in Zusammenhang, bei denen es nicht unbedingt ein Zusammenhang besteht. Die falsche Kontextualisierung ist eine Methode von Fake-News. Sie kann einen Protest gefährlicher aussehen lassen, als er wirklich ist: „Erfolgreiche Grenzkontrollen an der A 93 – diese verbotenen Waffen haben wir heute beschlagnahmt #G7 #G7Summit“

2014

Als die Hamburger Polizei 2014 ein Gefahrengebiet ausrief, in dem sie besondere Befugnisse hat, diente unter anderem ein erfundener Angriff von 30 bis 40 Menschen auf eine Polizeiwache als Rechtfertigung.


Völlig überzogener und gewaltsamer Einsatz der Polizei am 19.12.2019 in Essen-Steele

Posted: Januar 4th, 2020 | Author: | Filed under: Polizei & Nazis | Tags: , , , , | No Comments »
Polizeigewalt

Polizeigewalt Symbolbild

Immer donnerstags geht die rechtsradikal Gruppe, die sich selbst Steeler Jungs nennt, in Essen-Steele auf die Straße. Jeden Donnerstag sind Antifaschist*innen von Essen Stellt Sich Quer, Aufstehen gegen Rassismus Essenvon der Antifa Essen-West oder anders organisiert dabei. Dabei wird immer wieder das zweierlei Maß der Polizei deutlich (wie im Tweet von ESSQ angedeutet).

Am 19.12.2019 kam es in diesem Zusammenhang zu einem Polizeieinsatz gegen Antifaschist*innen. ESSQ hat zu diesem Vorfall jetzt einen Bericht veröffentlicht.

Essen stellt sich quer und Mut machen – Steele bleibt bunt! verurteilen Polizeieinsatz

 


Polizei erschiesst 32-jährigen in Stuttgart

Posted: Dezember 28th, 2019 | Author: | Filed under: Polizeigewalt | Tags: , | No Comments »

Am Samstagmorgen (28.12.2019) starb ein Mensch, der wohl an einer psychischen Erkrankung litt, nachdem Polizist*innen geschossen hatten. Angeblich hatte der Mensch, der in der Meldungen männlich gelesen wird.

Damit wurden im Jahr 2019 jetzt 15 Menschen (alle männlich), viele waren psychisch vorbelastet oder zum Zeitpunkt der Polizeimaßnahme in einer psychischen Ausnahmesituation.

Durch Polizeischüsse getötete Menschen im Jahr 2019

Durch Polizeischüsse getötete Menschen im Jahr 2019

Hier geht’s zum Jahresrückblick Tödliche Polizeigewalt

***
Wir brauchen Dich, um die Zukunft von #1WeltOhnePolizei zu sichern. Bitte mach mit! Unterstütze und mit einem Kaffee!

Tödliche Polizeischüsse – Jahresrückblick 2019

Posted: Dezember 23rd, 2019 | Author: | Filed under: Polizeigewalt | Tags: , , | No Comments »
Polizeigewalt ist mehr als physische Gewalt durch Polizist*innen. Jede Überwachungsmaßnahme, jeder Einschüchterungsversuch ist Teil der Gewalt durch Polizei. Trotzdem wird diese Gewalt immer besonders tragisch deutlich, wenn ein Menschenleben zu Ende geht. Stand heute (19.12.2019) sind im Jahr 2019 14 Menschen an den Folgen von Schüssen von Polizist*innen verstorben. Der höchste Wert seit 20 Jahren. 2018 starben elf Menschen, 2017 sieben. (Screenshot: taz-Dossier Polizeitote)Statistik der letzten 30 Jahre
Über das Jahr verteilten sich die Fälle ziemlich ausgewogen. Wie auch in vergangenen Jahren waren November und Dezember tödlicher als die anderen. Hoffen wir, dass dies alle Toten für 2019 sind.
Image
In 2019 waren alle Opfer von Polizeischüssen männlich.
Image
Eine überwältigende Zahl der Getroffenen (>85%) ist jünger als 50 Jahre alt. Die meisten (6) unter 30 Jahre. /5Altersstatistik der Toten
Nach Bundesländern:
In neun Bundesländern gab es Tote als Folge von Schüssen von Polizist*innen. In NRW sind im vergangenen Jahr mit fünf die meisten Menschen von Polizeikugeln getötet worden. Außerdem aufgeschlüsselt in Relation zu Einwohnerzahl. Image
Image
Da sich Polizeigewalt auch immer besonders gegen marginalisierte Gruppen der Gesellschaft richtet, habe ich versucht, zu recherchieren, ob es sich bei einem Opfer um ein PoC oder Mensch in einer Geflüchteteneinrichtung handelt. Image
Laut Polizeimeldungen sind die Beamt*innen immer „gezwungen“ gewesen zu schießen. Tatsächlich wurde nur in zwei Fällen ein SEK dazugerufen.
Image
Falls jemensch meint, Auswertungen der Fälle von Toten durch Polizeigewalt, seien ja nur wieder so ein links-grüner Versuch Polizei zu diskreditieren, könnte interessant sein, dass es in 2019 auch einen Fall von Friendly Fire gab und 1 Cop starb. 
 
Dieser Text wurde zuvor bereits als Twitter-Thread veröffentlicht.
 
***
Wir brauchen Dich, um die Zukunft von #1WeltOhnePolizei zu sichern. Bitte mach mit! Unterstütze und mit einem Kaffee!

Breitscheidplatz reloaded oder wenn die Polizei „sensibel reagiert“

Posted: Dezember 23rd, 2019 | Author: | Filed under: Racial Profiling | Tags: , , , | No Comments »

Polizei und Terror

250 Polizisten und Spürhunde, ein evakuierter Weihnachtsmarkt in Berlin. Zwei Menschen kommen vorübergehend in Gewahrsam. Panik in den sozialen Netzwerken und einigen übereifrigen Medien. Nach einer mehrstündigen Suchaktion stellt sich heraus: Fehlalarm. Was war passiert? Nach der Aktion rechtfertigt die Polizei das Vorgehen. Eine Sprecherin nennt das Handeln der Polizist*innen „sensibel.“ Berlins Innensenator Andreas Geisel unterstützt den Einsatz einem abschließenden Ergebnis vorauseilend. Der Einsatz habe gezeigt, „dass sich unsere Sicherheitsbehörden nicht im Routinemodus befinden und weiter wachsam sind“. Die Angaben der Polizei sind noch spärlich. Aber auch die wenigen Informationen zu dem Fall, deuten auf fragwürdiges Verhalten der Polizei hin.

1. „Verdächtiges Verhalten“ – Racial Profiling out of control?

Die Geschichte beginnt mit zwei Personen, die „verdächtig am Breitscheidplatz verhielten.“ Zunächst ist unklar, was die Menschen verdächtig macht. Der Eindruck drängt sich aus den Tweets der Polizei Berlin auf, das der Auslöser für die Maßnahmen ein Racial Profiling war. Auch die spätere Pressemeldung räumt diese Vermutung nicht aus. Dort heißt es: 

Uniformierte Polizeikräfte bemerkten gegen 18.45 Uhr zwei Männer, die sich sehr zügig von dem derzeit am Breitscheidplatz stattfindenden Weihnachtsmarkt entfernten und hierbei andere Besucherinnen und Besucher des Marktes anrempelten sowie beiseite drängten. Die Polizeikräfte entschieden sich dazu, die beiden Personen in der Tauentzienstraße zu überprüfen.

Es gibt Vermutungen, dass die Männer schon vorher beobachtet wurden. Auch wenn Racial Profiling in Deutschland eigentlich illegal ist, sind äußere Merkmale bei Weihnachtsmarktbesucher*innen die einzigen Anhaltspunkte für Polizei, um Menschen zu kontrollieren. Es liegt nahe, dass in einer Gesellschaft voller strukturellem Rassismus verschiedene Menschen unterschiedlich betroffen sind. Sicherheit für die einen bedeutet Unsicherheit für alle anderen.

2. Wieder ein Fehler beim ID-Verfahren

Während auf dem Breitscheidplatz eine mulmige Ungewissheit herrscht, werden die Personalien der beiden festgehaltenen Männer überprüft. Dabei unterlaufen der Polizei Fehler, die dazu führen, dass der Weihnachtsmarkt geräumt wird. In der Polizeimeldung liest sich das so:

Im Rahmen der Überprüfung ergaben sich anfänglich Hinweise auf eine internationale Fahndung in islamistischem Kontext. Darüber hinaus haben beide Männer salafistischen Bezug.

Was ist ein salafistischer Bezug? Das ist noch sehr schwammig, wie die spätere Aussage eines Polizeisprecher, die beiden gehörten dem „salafistischen Spektrum“ an.

Was wie sich nach einem harmlosen Fehler anhört, ist tatsächlich lebensgefährlich. Wie Menschen auf Gewahrsam reagieren und was ihnen dort widerfährt, lässt sich nicht kalkulieren. In 2018 starb ein syrischer Geflüchteter in Nordrhein-Westfalen nach einer Verwechslung in Gefangenschaft unter zweifelhaften Umständen. 

Auch in einem anderen Fall in Neukölln führte der fahrlässige Umgang mit dem Namen eines von rechtem Terror Bedrohten durch die Polizei zu einer gefährlichen Situation. 

3. Medienarbeit

Sensibel war leider auch nicht die Informationspolitik der Polizei. Bis zum Ende der Maßnahme hielt die Polizei alle Meldungen offen und öffnete damit das Feld für Spekulation. Bild, Sun und andere spekulierten dementsprechend fleißig. Um 8.22 Uhr schreibt die Polizei den ersten Tweet. Und der ist bereits handwerklich schlecht: „möglicherweise verdächtig“ ist eigentlich alles. Damit ein Weihnachtsmarkt geräumt und eine Bahnstation gesperrt wird, sollte doch zumindest ein Hinweis auf einen verdächtigen Gegenstand vorhanden sein.

Danach folgt stückchenweise mehr Information. Erst als die Suche nach dem Gegenstand beendet ist, gibt es Entwarnung und auch die bleibt ziemlich offen („Ein gefährlicher Gegenstand wurde nicht gefunden.“ Ist er dann bloß gut versteckt?). Auf die Spekulationen die zu der Zeit im Umlauf sind, geht die Polizei nicht ein.

Dass es auch anders gehen kann, zeigte die Polizei Münster rund um den Anschlag am Kiepenkerl im April 2018. Die besonnene Kommunikation war für viele Medien zuerst irritierend, stellte sich aber als richtig heraus, um die Spekulationen im Keim zu ersticken. In mehreren Tweets bat die Polizei darum, Spekulationen zu vermeiden. Die Polizei in Berlin tat das nicht – im Gegenteil. 

Warum das vorauseilende Rückenstärken der Polizei gefährlich ist

Wenn Politiker*innen jetzt die Polizei für den Einsatz am Breitscheidplatz loben, führt das wohl eher nicht dazu, dass die genannten Fehler nicht aufgearbeitet werden. Klar ist es angenehm sich in Sicherheit zu wähnen, in einem Zustand die Polizei Menschen ansieht, wenn sie einen Terroranschlag planen und so die Sicherheit der meisten gewährt ist. Gerade die Abläufe, die zu dem Fehlalarm in Berlin führten, bergen eine große Gefahr für bereits marginalisierte Gruppen, z. B. Menschen, die PoC oder muslimischen Glaubens sind. Eigentlich reicht schon ein Name, der nicht Müller oder Meyer lautet, um eine andere Behandlung durch Polizeibeamt*innen zu erhalten. Nennt sich struktureller Rassismus.

***

Wir brauchen Dich, um die Zukunft von #1WeltOhnePolizei zu sichern. Bitte mach mit! Unterstütze und mit einem Kaffee!