Polizei Berlin: Die Schande von Marzahn
Posted: Januar 25th, 2020 | Author: #PolizeiAbschaffen-Kollektiv | Filed under: Polizei & Nazis | Tags: auschwitz, berlin, gedenken, holocaust, marzahn | No Comments »Bereits im Vorfeld des offiziellen Gedenken an die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz auf dem Parkfriedhof in Berlin-Marzahn gab es Spannungen, nachdem bekannt wurde, dass die AfD von der BVV Marzahn-Hellersdorf zu diesem Gedenken eingeladen wurde.
Angehörige von Holocaust-Opfern geschubst und am Gedenken gehindert
Der Bezirk drohte, kritische Antifaschist*innen mit einem massiven Polizeiaufgebot räumen zu lassen. Und so kam es: Teilnehmer einer Kundgebung gegen die Teilnahme der AfD, wurden von der Polizei gewaltsam am betreten des Friedhofs gehindert. Dabei kamen auch Hunde zum Einsatz, so dass ein stilles Gedenken nicht möglich war.
Die Berliner Polizei hindert die Teilnehmer*innen der #VVN-Kundgebung am stillen Gedenken im Marzahner Parkfriedhof teilzunehmen. Rund 250 Menschen dürfen nicht den Holocaust-Opfern gedenken, die Tore zum Friedhof sind gesperrt. "Schämt euch"-Rufe. pic.twitter.com/qqgMaoWkcq
— Sebastian Bähr (@Seb_Baehr) January 25, 2020
Zeitweise waren die Friedhofstore mit Handschellen (!) verschlossen.
Die Berliner #Polizei hat die Tore des Marzahner Parkfriedhofs mit Handschellen verschlossen. Rund 250 Antifaschist*innen dürfen weiterhin nicht zum stillen Gedenken – wegen angeblichem "Gewaltpotenzial". Die Menschen sind empört. @berlin_vvn_bda #VVN pic.twitter.com/yCup8PfgnQ
— Sebastian Bähr (@Seb_Baehr) January 25, 2020
Auch nachdem endlich die Tore geöffnet wurden, gab es immer wieder Störungen und gewaltsame Übergriffe durch Polizist*innen gegen Teilnehmer der Gedenkveranstaltung.
Das Gebell der Polizeihunde macht in Marzahn ein stilles #VVN-Gedenken unmöglich. Beamte sperren immer wieder den Weg, Gerangel mit Antifaschist*innen, Polizeihunde springen Kundgebungsteilnehmer*innen an. @berlin_vvn_bda pic.twitter.com/9vcPx9A7XL
— Sebastian Bähr (@Seb_Baehr) January 25, 2020
Menschen, die ein gemeinsames Gedenken mit Nazis unerträglich finden, werden von der Polizei kriminalisiert
Grundsätzlich ist es mehr als fragwürdig, wie die AfD überhaupt eingeladen werden konnte. Der stellvertretende Chef der AfD-Fraktion in Marzahn-Hellersdorf, Bernd Pachal, lobt auf Facebook die „kluge Politik“ des Schlächters von Prag & Organisator der Wannseekonferenz, Reinhard Heydrich. Er habe „vom ersten Moment an die Weichen richtig“ gestellt.
Für Nachkommen von Opfern der Shoah ein unmöglicher Zustand. Die Polizei Berlin behandelt sie an diesem schweren Tag wie Verbrecher.
die @polizeiberlin hindert gerade mit gewalt nachkommen von opfern der shoah und antifaschist*innen an die befreiung von #auschwitz zu gedenken auf dem friedhof in #marzahn – skandal! #b2501 #noafd pic.twitter.com/un3M32XKLd
— 𝓢𝓹𝓮𝔃𝓲𝓪𝓵-𝓚 (@spezialk666) January 25, 2020
Ein stilles Gedenken ist nicht möglich. Während Vertreter*innen einer Partei, die sich eine „180-Grad-Wende für die Erinnerungskultur“ wünscht, Menschen als Ratten verhöhnen darf.
Das Gebell der Polizeihunde macht in Marzahn ein stilles #VVN-Gedenken unmöglich. Beamte sperren immer wieder den Weg, Gerangel mit Antifaschist*innen, Polizeihunde springen Kundgebungsteilnehmer*innen an. @berlin_vvn_bda pic.twitter.com/9vcPx9A7XL
— Sebastian Bähr (@Seb_Baehr) January 25, 2020
Eine traurige Farce…
Hand in Hand mit feixenden NeofaschistInnen und den #bvvmahe-Fraktionen hat die Polizei heute das Holocaust-Gedenken in Marzahn zu einer traurigen Farce gemacht. Es ist eine Schande. #b2501
— NO AFD x BERLIN (@noafdberlin) January 25, 2020
Verantwortlich ist die 32. Hunderschaft bzw. als Oberster Dienstherr Innensenator Geisel.
Wer Verantwortliche für den Polizeieinsatz von #b2501 sucht:
Soweit gesehen, waren nur Einsatzkräfte der 32. Hundertschaft beteiligt.Da die Veranstaltenden zunächst keinen Zutritt zum Friedhof hatten, ist Polizei verantwortlich & somit Innensenator Geisel als oberster Dienstherr.— Kim Winkler (@KimWinkler1312) January 25, 2020