Polizei Freiburg: es fehlen die Worte
Posted: Januar 23rd, 2020 | Author: #PolizeiAbschaffen-Kollektiv | Filed under: Polizei lügt | Tags: blackfacing, freiburg, rassismus | No Comments »Beim Kripoball der Polizei Freiburg hat es einen Fall von Rassismus gegeben. Auf dem Instagram-Kanal des des Kripoball sind offenbar Teilnehmer der Veranstaltung zu sehen, deren Kostümierung Blackfacing beinhaltet. So weit so ungewöhnlich für eine Kanevalsveranstaltung in Deutschland (traurigerweise – wir haben 2019). Die Art und Weise, wie sich die Polizei Freiburg beim Wegschieben von Verantwortung um Kopf und Kragen twittert ist bemerkenswert.
CW racism
die kiminalpolizei freiburg veranstaltet jedes jahr einen fasnachtsball. vorsitzender des kommitees ist der leiter der kripo freiburg. mir fehlen die worte pic.twitter.com/Gur5aOuNTa
— lena (@kevinkleinihand) January 16, 2020
Zuerst erklärte sich die Polizei nicht verantwortlich für die Gäste der Veranstaltung, das seien ja keine Polizist*innen.
Der sogenannte "Kripoball" ist für die breite Öffentlichkeit zugänglich. Der überwiegende Anteil der Gäste sind keine Polizisten. Die abgebildeten Personen sind sehr wahrscheinlich, sofern erkennbar, KEINE Polizeibeamten. Vorwürfe von Rassismus weisen wir entschieden zurück.
— Polizei Freiburg (@PolizeiFR) January 17, 2020
Zuständig, obwohl nicht zuständig
Dann sei ja auch nicht die Polizei Freiburg Veranstalter, sondern der Verein Kripoball e.V., aber man kümmere sich trotzdem – oder so ähnlich.
Veranstalter des Kripoballs ist nicht das Polizeipräsidium Freiburg, sondern ein privatrechtlicher Verein namens Kripoball e.V. Dieser betreut auch den Instagram-Kanal. Wir sind gerade dabei die Person zu erreichen, damit das Bild nicht weiter veröffentlicht bleibt.
— Polizei Freiburg (@PolizeiFR) January 17, 2020
So richtig unabhängig scheint dieser Verein dann doch nicht zu sein.
ob ihr denkt dass ich mir die info aus dem arsch ziehe frage ich pic.twitter.com/wPZ3xjQXnz
— lena (@kevinkleinihand) January 17, 2020
Daraufhin schrieb die Polizei über ihren Twitter-Kanal weiter, sie verstehe nicht worauf lena hinaus wolle. Ob der Leiter der Kriminalpolizei nicht Mitglied in einem privatrechtlichen Verein sein und einen Kostümball organisieren dürfe? Es sei deswegen noch lange nicht eine Veranstaltung der Polizei.
Das darf er natürlich. Aber vielleicht sollte er keine rassistischen Traditionen auf seinen Veranstaltungen dulden. So kann man sich auch nicht drauf verlassen, dass euer Kollege, bzw seine Behörde im Fall von rassistisch motivierten Übergriffen richtig ermittelt oder gegen rassistische Ausfälle unter seinen Kolleg*innen entsprechend ahndet.
Dann der nächste Knaller:
Der Betreiber der Online-Auftritte des Kripoball e.V. ist Angehöriger der Kripo Freiburg. Er benutzt lediglich die dienstliche Postanschrift für das Impressum.
— Polizei Freiburg (@PolizeiFR) January 17, 2020
Alles klar?
Halten wir also fest:
Der Kripoball e.V. ist als Verein eingetragen, die Polizei hat damit laut eigener Aussage nichts zu tun. Der Vorsitzende des Kripoball-Vereinskomitees ist der Leiter der KriPo Freiburg. Die Adresse im Impressum des Kripoball ist die Adresse der Polizei. https://t.co/vO3IXFT1mJ— Rebecca Baden (@rebeccaschreibt) January 17, 2020
Bleibt noch das Statement, dass der Kripoball e.V. dann am Nachmittag nach Stunden des Lamentierens veröffentlicht. Eine aufrichtige Entschuldigung ist doch irgendwie etwas anderes.
— Kripoball Freiburg (@Kripoball) January 17, 2020
Dieses Foto war auch nach der Entschuldigung noch auf der facebook-Seite des Kripoball zu finden. Alles gesagt.