Zur Zeit besteht unsere Gruppe aus trans/non-binären und dyacis Menschen unterschiedlichen Alters, alle von uns besitzen eine deutsche Staatsbürgerschaft, die meisten von uns sind weiß. Manche von uns leben mit Kindern, die meisten haben einen Mittelschichts-Hintergrund oder kommen aus bildungsprivilegierten Familien. Nur wenige haben einen Uni-Abschluss oder studieren, andere sind gelernt und wieder andere haben/machen keins von beidem. Niemensch von uns ist von Antisemitismus betroffen. Wir sind teils arbeitslos und teils in Lohnarbeit, manche sind von HartzIV betroffen und manche von uns leben in Armut. Teile von uns haben Psychiatrie erfahren oder sind Psychiatrie betroffen/überlebend, teilweise sind wir von Sexismus und Homofeindlichkeit betroffen. Gerade sind wir etwas mehr dyacis Männer als FLINTA. Alle von uns sind able-bodied, manche von anderen Formen von Ableismus betroffen.
Wir finden es möglich und dringend nötig, die Bedürfnisse aller viel besser als gegenwärtig zu erfüllen, ohne sie gegeneinander auszuspielen. Wir sind angefixt von den „police abolition movements“ in den Vereinigten Staaten, welche Unterdrückung durch Polizei intersektional begreifen. Wie sie denken wir, dass eine Bewegung insbesondere offen sein muss für gesellschaftlich Ausgegrenzte. Dafür sind intersektionale Allianzen entscheidend.
Wir halten es für wichtig, Haltungen und Strukturen von Unterdrückung, Ausbeutung, Abwertung und Ausgrenzung entgegenzutreten. Deswegen wenden wir uns gegen jeden Antisemitismus und Rassismus, Patriarchat, Sexismus, Transfeindlichkeit, Interfeindlichkeit, Nichtbinärfeindlichkeit, Queerfeindlichkeit, Klassismus, Ableismus, Lookismus, Saneismus und Speziesismus. Wir erwarten von allen Teilnehmer_innen und Allies, dies zu respektieren und in ihr emanzipatorisches Handeln einzubinden.
Wir sind uns der Vielfalt dieses intersektionalen Spektrums und ihren unterschiedlichen (auch militanten) Protestformen gegen Polizei bewusst. Unser Ziel sehen wir darin, möglichst viele dieser Protest- und Widerstandstaktiken miteinander zu vernetzen.
Wir möchten dabei aufbauen und anschließen auf die bei den Protesten gegen die neuen Polizeigesetze (#NoPolG) in Deutschland gemachten Erfahrungen der Bündnisarbeit.
Wir sind inspiriert von allen Anti-Polizei-Bewegungen, die es durch sämtliche Zeiten der Existenz von Polizei – insbesondere in kolonialen Zusammenhängen – gegeben hat. Wir schauen auf die Mobilisierung von Black Lives Matter (BLM) in den USA, Frankreich (gegen die neuen Polizeigesetze), Spanien (nach der Inhaftierung von Pablo Hasél, der Staat, Polizei und die Monarchie kritisiert hat), Griechenland, die Zapatistas in Mexiko, aber auch die neuen Proteste in UK nach dem Tod von Sarah Everard, um nur ein paar aktuelle Bewegungen in einer stetig wachsenden Liste zu nennen.