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GdP Hamburg: Eskalationstaktik zur Hamburg Wahl

Posted: Januar 22nd, 2020 | Author: | Filed under: In eigener Sache | No Comments »
Hamburg

GdP eskaliert im Wahlkampf

In Hamburg finden am 23. Februar Bürgerschaftswahlen statt. Dass Gewerkschaften Wahlempfehlungen aussprechen, ist nicht unüblich. Wie die @GdP_HH das in Bezug auf die Wahlen in Hamburg macht, ist aber sowohl inhaltlich, als formal problematisch. Warum? 

Dieser Text ist ursprünglich als Thread auf Twitter erschienen.

Um die politische Rolle der #GdP #Hamburg einzuordnen, müssen wir paar Wochen zurückgehen zum Anfang des Jahres. Mit mehreren Posts solidarisierte sich die Hamburger GdP nicht nur Kolleg*innen in Sachsen, sondern legte auch Kritiker*innen Worte der Verachtung in den Mund.

Lars Osburg - GdP Hamburg

Facebook-Post mit Statement von Lars Osburg – GdP Hamburg zum Einsatz der Polizei Leipzig an Silvester 

Lars Schmidt - GdP Hamburg

Facebook-Post mit Statement von Andreas Schmidt – GdP Hamburg zum Einsatz der Polizei Leipzig an Silvester 

Die Kampagne gegen das Gebot der öffentlichen Kontrolle von Polizei trieb am 6. Januar dann der Landesvorsitzende Horst Niens auf die Spitze, als er pauschal alle Menschen, die Kritik an Polizei äußern für ahnungslos erklärte.
Horst Niens- GdP Hamburg

Facebook-Post mit Statement von Horst Niens- GdP Hamburg zu Kritik an Polizei

 
Nachdem auch Saskia Esken vom stv. Vorsitzenden für ihre Kritik in einem Statement auf Facebook massiv angegriffen wurde, kündigte die Gewerkschaft also am 9. Januar an, sich die Wahlprogramme der einzelnen Parteien der Bürgerschaftswahlen en Detail anzusehen.
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Es ging los mit den Grünen und…naja, fast zwei Wochen später (von 6 bis zur Wahl in Hamburg) ist die GdP Hamburg immer noch nicht fertig. Aber worum geht es der GdP dabei überhaupt? Das ist gar nicht so leicht aus den verschwörungstheoretischen Facebook-Posts herauszulesen.

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Auschnitt 1 – Facebook-Post zu Grünem Wahlprogramm

 
Neben inhaltsleeren Geschwurbel a la „liest sich wie die Aneinanderreihung von Vorurteilen gegen unsere Polizei“ & „ein Misstrauensvotum folgt dem nächsten“ die Unterstellung, Grüne würden der Polizei per se „ständiges Misstrauen“ entgegenzubringen.
Dieser Vorwurf fußt auf dem Vorschlag der Grünen, eine Polizeibeauftragten für Hamburg einzuführen und wird immer dann von Polizeigewerkschaften vorgebracht, wenn die mangelnde Unabhängigkeit und Kontrolle der Polizei angemerkt wird.
 
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Auschnitt 2 – Facebook-Post zu Grünem Wahlprogramm

 

Dabei kann eine Polizeibeauftragte auch und besonders für Polizist*innen, die bspw. Mobbing durch einen Vorgesetzten erfahren, eine Möglichkeit sein, Dinge zur Sprache zu bringen. Für die GdP HH ist das ein Angriff auf den Rechtsstaat. Die GdP ist der Meinung, dass das aktuelle Setup völlig ausreichend ist und belegt das mit den Ermittlungen im Nachgang von G20. Die meisten Verfahren, seien von der Polizei selbst initiiert worden.

Naja… 

 

Auch dass die Grünen für Kennzeichnungspflicht von Polizist*innen sind, ist der GdP ein Dorn im Auge. Dabei vertritt die GdP das typische Law-and-Order-Argument: eine Kennzeichnung stelle eine pauschale Vorverurteilung aller Polizist*innen.

Was fordern die Grünen Hamburg im Wortlaut?

 
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Auszug des Wahlprogramms der Grünen Hamburg

Was besonders zu Denken gibt, ist die von der GdP Hamburg verwendete Sprache, dieses „wer nicht für uns ist, ist gegen uns“, mit der auch schon in der Debatte um Connewitz Kritiker*innen mundtot gemacht wurden.

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Ausschnitt 3 – Facebook-Post

Die aktuelle Kommunikationsstrategie der GdP Hamburg ist ein Musterbeispiel wie Polizei-Lobbies immer wieder versuchen, Politik zu machen.


Polizei Leipzig: Beleidigende Püpse am Connewitzer Kreuz

Posted: Januar 21st, 2020 | Author: | Filed under: Polizei kriminalisiert | Tags: , , , | No Comments »

Furz

Einem Mann wird vorgeworfen im November 2019 in Richtung eines Polizeibeamten „flatuliert“ zu haben. Der Anwalt des Mannes veröffentlichte ein Schreiben der Polizei Leipzig.

Beleidigung von Polizeibeamten durch gezieltes in deren Richtung flatulieren. Hatte ich auch noch nicht.Wie geht so was, also das gezielte flatulieren?

Gepostet von Jürgen Kasek am Montag, 20. Januar 2020

Einen ähnlichen Fall hatte es 2016 in Berlin gegeben und endete mit Freispruch. Eine kleine Anfrage ergab danach, dass die Polizei für diesen „Pups“ 23 Beamte in 17 Einsatzstunden einsetzte.


Rassistische Stigmatisierung: Polizei Berlin beim Frisör

Posted: Januar 19th, 2020 | Author: | Filed under: Racial Profiling | Tags: , , | No Comments »

RassismusMit rassistischen Unterton und fragwürdigen Details aus einem Großeinsatz rühmt sich die Polizei Berlin. Bestimmte Gewerbe werden im Beitrag der Polizei gezielt stigmatisiert.


Ausweispflicht: Wer bist du und was machst du hier eigentlich?

Posted: Januar 19th, 2020 | Author: | Filed under: Entmachten | No Comments »

entmachten

Die Vorfälle in und besonders nach der Silvesternacht in Connewitz zeigen, dass Kontrolle staatlicher Gewalt nicht selbstverständlich ist. Wer diesen Zustand hinterfragt, wird schnell selbst zum Ziel polizeilicher Repressionsmaßnahmen.

Umso wichtiger ist es, effektive Abläufe verinnerlichen und Netzwerke zu bilden, um auf Polizeigewalt zu reagieren. Eine solche Maßnahme ist die Ausweispflicht der Polizei einzufordern und auch in hektischen Situationen, in denen Polizist*innen gerne mal – teilweise berechtigt – Auskunft verweigern, hartnäckig zu bleiben.

Da Polizeigesetze auf Länderebene geregelt sind, variieren die entsprechenden §§. Eine geeignete Art und Weise ist aber in dem Tweet für Sachsen beschrieben.

Andere Länder, andere Sitten

Es ist bemerkenswert, dass es bei so einer elementaren Frage jeweils auf Länderebene geregelt sein soll. Die direkte Kontrolle einer Polizei-Maßnahme durch Betroffene ist deutschlandweit nicht einheitlich geregelt. Und es ist dar nicht leicht, die jeweiligen Regeln der Länder herauszufinden. Im folgenden trotzdem ein Versuch:

NRW

Vor dem Inkrafttreten des neuen Polizeigesetzes im Dezember 2018 waren Polizist*innen in NRW verpflichtet, sich auf Anfrage auszuweisen. In §6 hieß es da noch:

Polizeivollzugsbeamtinnen und -beamte führen im Dienst einen Dienstausweis mit. Bei der Vornahme einer Maßnahme weisen sich Polizeivollzugsbeamtinnen und -beamte auf Verlangen der betroffenen Person aus, soweit sie oder der Zweck der Maßnahme hierdurch nicht gefährdet werden. Beim Einsatz in Zivilkleidung erfolgt dies unaufgefordert.[…]

Diese Passage gibt es so im neuen Gesetz nicht mehr.

Auskunftspflicht für Polizist*innen gibt es kurioserweise nur für Menschen, gegen die unmittelbarer Zwang angewendet wird (§55 PolG NRW).

Eingeschränkte Auskunftspflicht in NRW

Kennzeichnungspflicht für Polizist*innen gibt es in NRW nicht mehr. Sie wurde als eine der ersten Amtshandlungen der neuen schwarz-gelben Koalition unter Ministerpräsident Armin Laschet abgeschafft.

Bayern

In Bayern, wo das erste neue Polizeigesetz verabschiedet wurde, besagt der §6 des Polizeiaufgabengesetz (PAG):

Auf Verlangen des von einer Maßnahme Betroffenen hat der Polizeibeamte sich auszuweisen, soweit der Zweck der Maßnahme dadurch nicht beeinträchtigt wird. Das Nähere wird durch Dienstvorschrift geregelt.

Schleswig-Holstein

Per Erlass gibt es in Schleswig-Holstein eine Kennzeichnungspflicht für Polizist*innen bei Großeinsätzen.

Die Polizeiarbeit wird über das Allgemeine Verwaltungsgesetz geregelt. Dort ist keine allgemeine Auskunftspflicht für Polizist*innen enthalten.

Hamburg

In Hamburg gibt es Kennzeichnungspflicht seit 2019 in geschlossenen Einsätzen. 

Die Polizeiarbeit wird über das Gesetz zum Schutz der öffentlichen Sicherheit und Ordnung (SOG) geregelt. Dort ist keine allgemeine Auskunftspflicht für Polizist*innen enthalten. Ein neues Gesetz ist in Vorbereitung

Im Zusammenhang mit dem Dienstausweis gibt es auf einer Internetseite folgenden Hinweis:

Jeder Polizist und jede Polizistin muss sich gegenüber dem Bürger/der Bürgerin auf Verlangen ausweisen.

Die Kennzeichnungspflicht wird auch bei der Bürgerschaftswahl im Frühjahr 2020 thematisiert.

Sachsen-Anhalt

Gemäß § 12 Absatz 1 des Gesetzes über die öffentliche Sicherheit und Ordnung des Landes Sachsen-Anhalt (SOG LSA) hat sich der Polizeibeamte auf Verlangen der von einer Maßnahme betroffenen Person auszuweisen, soweit der Zweck der Maßnahme dadurch nicht beeinträchtigt ist.

Brandenburg

zu recherchieren

Rheinland-Pfalz

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Niedersachsen

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Baden-Württemberg

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Hessen

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Berlin

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Thüringen

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Mecklenburg-Vorpommern

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Saarland

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Bremen

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Du hast Hinweise auf die aktuelle Rechtslage in deinem Land? Schreib uns.

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Schräges Fotoverbot in Essen

Posted: Januar 15th, 2020 | Author: | Filed under: Polizei & Nazis | Tags: , , , , | No Comments »

Seit Monaten versucht die rechte Bürgerwehr Steeler Jungs den Essener Stadtteil für ihre „Spaziergänge“ zu beanspruchen. Mit mittelmäßigem Erfolg. Auch dank dem engagierten querstellen vieler Menschen in Essen. Die Polizei Essen spielt dabei eine erwartet traurige Rolle. Nachdem im Dezember Antifaschist*innen von Polizei und Nazis angegriffen wurden, ist das Verhalten der Essener Behörde auch im Neuen Jahr mehr als fragwürdig:

Vorausgegangen war die sehr gründliche Recherche des Kollektivs Antifa Essen West im REPORT: ESSENER NAZISTRUKTUREN 2019 unter anderen auch über die Akteure in Essen-Steele. Die Polizei Essen nahm diese Recherche zum Anlass für die Kundgebungen ein Fotoverbot am 9. Januar 2020 auszusprechen

Das Bündnis Aufstehen gegen Rassismus hat vor dem Verwaltungsgericht Gelsenkirchen Beschwerde gegen die Verfügung eingereicht, diese wurde zunächst abgelehnt. Nun wurde das Fotoverbot auch für den nächsten Termin durch die Polizei Essen angekündigt. Mit einer interessanten Begründung:

„Es werden also nicht nur Äpfel mit Birnen verglichen. Das Urteil ist nichtmals rechtskräftig, da das Land NRW mehrfach in Berufung gegangen ist.“ schreibt dazu AgR Essen. Das Urteil aus Gelsenkirchen bezieht sich auf anlasslose Aufnahmen, die durch Polizeibeamt*innen gemacht und veröffentlicht wurden. 

Dazu hier eine Leseempfehlung.


13 Dinge, die du tun kannst, statt die Polizei zu rufen

Posted: Januar 14th, 2020 | Author: | Filed under: Welt Ohne Polizei | No Comments »

Die Polizei zu rufen, führt häufig zu einer Eskalation der Situation, setzt Menschen Risiken aus und führt zu Gewalt. Jedes mal, wenn du Hilfe von der Polizei suchst, lädst du sie in deine Community ein und bringst Leute, die möglicherweise schon gefährdet sind, in eine schwierige Situation. Manchmal haben Menschen das Gefühl, die Polizei zu rufen, sei der einzige Weg mit Problemen umzugehen. Dem ist nicht so. Wir können z.B. vertrauenswürdige Netzwerke gegenseitiger Hilfe aufbauen, welche uns erlauben, Konflikte selber zu klären, während wir die Polizei aus unserer Nachbarschaft heraushalten.

Hier sind 13 Dinge, die du tun kannst, statt die Polizei zu rufen

 

  1. Fühl dich nicht verpflichtet, Eigentum zu verteidigen, insbesondere kein Firmeneigentum. Bevor du jemand konfrontierst oder dich an die Polizei wendest, frag dich ob jemand durch die Sachbeschädigung oder den “Diebstahl” verletzt oder gefährdet wird. Ist die Antwort nein, dann lass es sein.
  2. Wurde dir etwas gestohlen und du brauchst eine polizeiliche Bestätigung für die Versicherung, kannst du auf die Wache gehen, statt 110 zu rufen. Ansonsten setzt du möglicherweise versehentlich jemanden aus deinem Umfeld einem Risiko aus.
  3. Wenn du jemanden beobachtest, dessen Verhalten dir seltsam erscheint, gehe nicht davon aus, dass diese Person öffentlich intoxiniert (z.b. betrunken) ist. Möglicherweise hat die Person eine traumatische Hirnverletzung oder eine psychische Erkrankung. Frag ob es ihr gut geht und ob sie Hilfe benötigt.
  4. Siehst du jemand, der Probleme mit dem Auto hat, halte an und frag, ob Hilfe benötigt wird oder ob du einen Abschleppwagen rufen sollst. Wird die Polizei in solchen Situationen hinzugezogen, kann sie der Personen mit dem Autoproblem z.B. unnötige Strafzettel ausstellen. Personen die keine Papiere besitzen, kann noch weit Schlimmeres passieren.
  5. Speicher dir die Nummern von zivilen Hilfsdiensten wie Selbstmord-Hotline ein. Da die Wahrscheinlichkeit, dass Menschen mit psychischen Erkrankungen von Polizisten getötet werden, 16 Mal höher ist, als bei Menschen ohne psychische Probleme, solltest du die Polizei nicht rufen. 
  6. Denk nochmal über deinen Impuls nach, die Polizei wegen Person zu rufen, deren Verhalten oder Aussehen dir verdächtig vorkommen. Beeinflussen deren Geschlecht, vermeintliche Herkunft, sozialer Status oder Wohnsitz-Situation dein Gefühl? Solche Anrufe können Todesurteile für Menschen sein. 
  7. Ermutige Lehrer*innen, Mitarbeiter*innen und Organisator*innen, die Polizei nicht in Klassenräume, Arbeitsplätze und öffentliche Räume einzuladen. Versuch stattdessen, ein Umfeld und eine Kultur zu schaffen, in der die Menschen gegenseitig aufeinander achten und sich nicht unabsichtlich in Gefahr bringen. Bist du Teil einer Gruppe, die Kundgebungen oder Demonstrationen abhält, beantrage nach Möglichkeit keine Genehmigung und arbeite auch sonst nicht mit der Polizei zusammen. 
  8. Veranstalten deine Nachbarinnen eine Party und der Lärm stört dich, geh rüber und sprich mit ihnen. Ist dir das zu viel, frag deine anderen Nachbar*innen nach Hilfe.
  9. Siehst du jemanden öffentlich urinieren, guck einfach weg. Bedenke, dass viele Obdachlose keinen Zugang zu Toiletten haben. 
  10. Veranstaltet, je nach deinem Kenntnisstand, Konfliktlösungs-, Erste-Hilfe-, Sanitäter-, oder Selbstverteidigungs-Workshops in deiner Nachbarschaft, Schule, am Arbeitsplatz oder in deinem sonstigen Umfeld, oder nimm an solchen Teil!
  11. Street Art ist großartig! Melde keine Graffiti oder andere Straßenkünstler. Siehst du Dinge, die faschistoides oder anderweitig diskriminierendes Gedankengut enthalten, male sie alleine oder mit Freundinnen über. 
  12. Denk daran, dass die Polizei häusliche Gewalt weiter zum Eskalieren bringen kann. Biete Freundinnen und Nachbarinnen die Opfer von Misshandlungen werden, Unterstützung an, indem du ihn z.B. einen Rückzugsraum und eine Bleibe, eine Fahrt zu einem sicheren Ort oder die Betreuung ihrer Kinder ermöglichst. Nutze öffentliche Ressourcen, wie sichere Häuser und Hotlines.
  13. Bedenke, dass wenn du die Polizei rufst, um irgendetwas zu melden, es bedeuten kann, dass du als Zeugin vor Gericht erscheinen musst – und dort mit Pech auch noch von der Zeug*in zur Täter*in gemacht wirst.

Nach Silvester in Connewitz: Geschädigte sollen sich melden

Posted: Januar 12th, 2020 | Author: | Filed under: Polizeigewalt | Tags: , , | No Comments »
Polizeigewalt

Polizeigewalt Symbolbild

Alle, die in Connewitz Opfer von Polizeigewalt geworden sind, sollen sich melden. Betroffene sollten sich gut überlegen, ob sie das machen möchten. Selbst wer glaubt, eindeutige Beweise zu haben, sollte vorher mit einem Anwalt prüfen, ob es lohnt, die Staatsanwaltschaft zu informieren. 

Neutrale Ermittlungen? Nicht zu erwarten.

Viele sagen, wenn sich niemand melde, werde Polizeigewalt weiterhin nicht ernst genommen. Menschen müssten ihren Mund aufmachen. Schließlich gäbe es Demokratie nicht zum Nulltarif. Doch haben Menschen, die Polizeigewalt erfahren haben ihren Beitrag nicht bereits geleistet? Und überhaupt, warum sollte sich mensch einem Verfahren aussetzen, dessen Folgen unberechenbar sind? 

Betroffenen die Verantwortung dafür aufzubürden Missstände abzustellen, ist wohl einer der Schwachpunkte, der bundesrepublikanischen Demokratie, denn es gibt keine neutrale Stelle zur Aufklärung von Polizeivergehen, von proaktiven Strukturen oder Maßnahmen mal ganz abgesehen.

Es gibt genug mutige Menschen, die ihre Erfahrungen von Polizeigewalt zur Anzeige gebracht haben. Die Ergebnisse dieser Anzeigen sprechen eine klare Sprache: Systemfehler. In den meisten Fällen erhält diejenigen die Polizeigewalt zur Anzeige bringen, postwendend eine Gegenanzeige und müssen den Verdacht ausräumen, selbst gewalttätig gewesen zu sein.

Häufig werden Ermittlungen gegen Polizeibeamte eingestellt. Der Vorwurf gegen die Opfer bleiben bestehen. Wird ein Verfahren nicht eingestellt, wiegt die Aussage einer Polizistin vor Gericht schwerer, als die einer Zivilistin.

Anna und Anton schreiben ein Gedächtnisprotokoll

Wenn du Opfer von Polizeigewalt sein, sorge dafür, dass du alle Beweise gut sicherst. Dazu gehört auch deine Erinnerung.

  1. Schreibe in jedem Fall ein Gedächtnisprotokoll und verwahre es an einem sicheren Ort. 
  2. Bewahre Fotos und Videos an mindestens zwei sicheren Orten auf
  3. Verständige Rechtshilfe- bzw. Anti-Repressionsstrukturen bei dir vor Ort

Bitte sichert alle Beweise und Protokolle. Polizei und auch Staatsanwaltschaft werden Mittel und Wege finden. Hier ein Beispiel aus Leipzig im Anschluss an den erfolglosen Aufruf. Auch „Grundprinzipien des demokratischen Staates“ geraten dann ins Wanken.


What happens in Connewitz…

Posted: Januar 7th, 2020 | Author: | Filed under: Polizeigewalt | Tags: , | No Comments »

Burning Connewitz

Der folgende Text wurde am 03.01.2020 auf indymedia.de veröffentlicht.

Was an Silvester am Connewitzer Kreuz geschah, lässt sich nur im Kontext der letzten Monate angemessen verstehen. Das Jahr 2019 war nicht nur in Connewitz, sondern in ganz Leipzig von zunehmender Aggressivität und zahlreichen Erniedrigungen, Körperverletzungen, Beleidigungen und gewalttätigen Übergriffen seitens der Bullen geprägt. Nachdem es bereits im Jahr 2018 zu einem gewalttätigen Übergriff auf linke Jugendliche im Connewitzer Polizeiposten kam ¹, wurden das Jahr 2019 über zahlreiche Demonstrationen von den Schweinen angegriffen, Menschen wurden zusammengeschlagen, bedroht, verletzt. In Connewitz erdreisteten sie sich für ein paar Wochen sogar, die Bewohner*innen mit martialischen Fußpatrouillen kleiner BFE-Trupps zu belästigen, die auch Anwohner*innen massiv schikanierten und bedrängten. Nach einigen Angriffen auf die Bullen in Connewitz ², schien die Polizeiführung verstanden zu haben, dass die Einführung dieser Fußpatrouillen in der Connewitzer Nachbar*innenschaft auf generelle Ablehnung traf.

Dennoch gingen die staatlichen Angriffe auf das Viertel weiter und äußerten sich in dauerhaft hoher Streifenpräsenz und lächerlichen Pressemitteilungen, in denen sich darüber beklagt wurde, dass Bullen im Viertel unerwünscht sind. Dabei wurde absurderweise immer wieder das Linxxnet in den medialen Fokus gerückt ³ ; das zwar eine linke Einrichtung ist, in der Menschen teilweise für eine bessere Gesellschaft streiten, das jedoch als Institution staatstragend und nicht polizeifeindlich ausgerichtet ist. Dies zeigt wie undifferenziert von polizeilicher Seite gegen alles vorgegangen wird, was nicht in die eigene Vorstellung von Sicherheit und Ordnung passt.

Dabei war auffallend, wie sehr die Leipziger Polizei Pressemitteilungen mittlerweile dazu nutzt, um politische Akzente zu setzen und den öffentlichen Diskurs in ihrem Sinne und entgegen linker Politik zu beeinflussen. Die Bullen treten also zunehmend als eigenständiger politischer Akteur in Erscheinung. Dies ist nicht nur als ein Leipziger Phänomen zu betrachten, zieht sich hier aber auffallend durch die gesamte bisherige Amtszeit des neuen Leipziger Bullenchefs Torsten Schultze. Dieser fällt durch andauerndes Rumjammern über den Unmut, der ihm und seinen Kollegen aufgrund deren Berufswahl aus der Bevölkerung entgegen schlägt, auf.

Als im Oktober Polizeikräfte ins Viertel einfielen, um Leute vom geselligen Beisammensein an der Straße abzuhalten und durch massive Präsenz Stärke demonstrieren wollten, war die Empörung groß. Die Leute waren entschlossen, dies nicht hinzunehmen und den Schweinen durch einige Wurfgeschosse klar zumachen, dass sie im Viertel noch immer unerwünscht sind.

Nach einigen Selbstverteidigungsaktionen, die sich gegen Akteure und Profiteure der Aufwertung und kapitalistischen Umgestaltung des Viertels richteten, wurde ins große Horn der Repression geblasen. Zum unzähligen Mal war auf staatlicher Seite von einer neuen Qualität der Gewalt die Rede, wurde irgendetwas von neuen RAF-Gruppen gefaselt, zum unzähligen Mal wurde irgendeine neue Ermittlungsgruppe (Soko LinX) gegründet und vom „Aufräumen in Connewitz“ geredet – man wolle jetzt auch gegen Müll und Graffiti stärker vorgehen.⁴ Der Hort des Linksextremismus solle endlich stillgelegt werden.

Das Viertel antwortete am 13.12. mit einer kraftvollen Demonstration gegen Bullen, Faschismus und Gentrifizierung. Diese blieb weitgehend friedlich, jedoch brachte das zahlenmäßig starke und außerdem geschlossene und wütende Auftreten den angestauten Unmut über die permanenten Schikanen und Übergriffe der Bullen zum Ausdruck. Was dabei auffiel, war wie zurückhaltend die Schweine agierten. Zwar waren sie präsent und sichtbar, was erfreulicherweise auch einige Menschen dazu veranlasste, sie anzugreifen. Jedoch schienen sie aus den Erfahrungen vergangener Demonstrationen gelernt zu haben. Die Demonstration wurde weitgehend in Ruhe gelassen und es wurden keine Festnahmen zugelassen. Es ist wichtig, dass die Bullen begreifen, dass sie nicht einfach Leute festnehmen, oder wegen jeder Kleinigkeit die Demonstration unterbrechen können. Deshalb müssen wir Angriffe der Bullen auch weiterhin konsequent beantworten, solidarisch miteinander bleiben und Gefangene möglichst befreien.

Der 31. Dezember war in Leipzig-Connewitz ein Tag der Bullenbesatzung und Schikanen. Bereits im Vorfeld wurde der Ausnahmezustand beschworen und Anwohner*innen durch polizeiliche Aushänge darum gebeten, ihr Eigentum vor eventuellen Beschädigungen zu schützen. Die Tage vor dem Jahreswechsel waren von massiver Bullenpräsenz geprägt. Im Minutentakt fuhren mit behelmten Schweinen besetzte Wannen die Straßen auf und ab. Es war klar, dass hier ein staatlicher Angriff auf das Viertel vorbereitet wurde bzw. schon in vollem Gange war. Am letzten Tag des Jahres dann wurde den Bewohner*innen bereits ab den Mittagsstunden durch Helikopterlärm signalisiert, dass sie sich auf einen Abend der staatlichen Machtdemonstration und Bullenschikanen einstellen können.

Gegen Mitternacht fanden sich dennoch über 1000 Leute am Connewitzer Kreuz ein, um gemeinsam Silvester zu feiern. Viele von ihnen hatten in den vergangenen Tagen und Wochen bereits unerfreulichen Kontakt mit der Staatsmacht, z.B. in Form von „verdachtsunabhängigen Kontrollen“, die selbst bis kurz vor Mitternacht im Umfeld des Connewitzer Kreuzes fortgeführt wurden. Überall in Connewitz waren martialisch und aggressiv auftretende Bullengruppen unterwegs, die durch ihr Auftreten deutlich machten, dass sie an diesem Abend motiviert waren, möglichst viele Leute zu verletzen oder festzunehmen. Den ganzen Abend über kam es zu Schikanen und teilweise grundlosen Angriffen der Bullen auf Anwohner*innen und Feiernde. Laut Twitter wurden Leute schikaniert, weil sie ein Transparent mitführten.

Gegen 00:15 schließlich eskalierte die Situation. Nachdem die Cops auf vorhergehende Aufforderungen, das Viertel zu verlassen und die Menschen in Ruhe Silvester feiern zu lassen, nicht reagiert hatten, wurden sie mit verschiedensten Wurfgeschossen angegriffen. Anstatt sich zurückzuziehen und die Ansage ernstzunehmen, reagierten sie jedoch mit massiven und willkürlichen Angriffen auf Umstehende. Leute wurden brutal zusammengeschlagen, aus der Menge gezerrt, beleidigt und erniedrigt. Erwähnenswert ist, dass die Schweine völlig willkürlich Menschen angriffen, egal ob diese sich vorher an Angriffen beteiligt hatten oder nicht. Etwas zu sagen, was den Bullen nicht passte, oder im Weg herum zu stehen genügte bereits, um heftig angegangen oder verprügelt zu werden. Zahlreiche Berichte dazu von Augenzeug*innen sind auf Twitter zu finden.

Angesichts der zunehmenden Polizeigewalt wäre es dennoch falsch, sich als Opfer darzustellen. Man sollte sich nicht darüber beklagen, wenn Leute von Bullen bedrängt, geschlagen, beleidigt werden. Denn wir wissen, dass die Polizei immer auf der Seite der Reichen und Mächtigen, und auch auf der Seite des Faschismus stehen wird. Dies zeigt sich mal mehr, mal weniger deutlich.⁵ Alle Menschen, die für eine bessere Welt, frei von Ausbeutung und Unterdrückung kämpfen, befinden sich logischerweise im Konflikt mit der Staatsgewalt und ihren Handlangern. Und müssen deswegen mit Angriffen der Bullen rechnen. Wir haben keine Erwartungen und keine Forderungen an diese Schweine! Wir lehnen den Dialog mit ihnen ab, solange sie ihre Uniformen tragen und ein System der Ungerechtigkeit mit Brutalität verteidigen! Dennoch sollte die zunehmende Polizeigewalt thematisiert werden und wir müssen uns als Bewegung Gedanken darüber machen, wie wir dieser kollektiv und solidarisch begegnen können.

Was erfreulicherweise an Silvester ebenfalls zu beobachten war, dass viele Menschen solidarisch gegen die Brutalität und Aggressivität der Bullen reagiert haben. Festgenommene wurden teilweise wieder befreit, Bullen wurden in ihre Schranken gewiesen, als sie versuchten Leute aus der Menge zu zerren und zusammen zu schlagen, auch wenn das leider nicht immer gelungen ist. Zudem haben sich viele Menschen an den Angriffen auf die Schweine beteiligt. All das verdeutlicht die steigende Wut, die auf den ständigen Provokationen seitens der Staatsgewalt basiert.

Dass aus politischen Gründen nun irgendein Staatsanwalt dazu überredet wurde, von versuchtem Mord zu sprechen, weil irgendein Bulle seinen Helm verlor und dabei am Ohr verletzt wurde, macht sprachlos. Vor allem angesichts all der von Bullen verübten Morde und schweren Körperverletzungen in den letzten Jahren in Deutschland, die meist als Notwehr behandelt oder gänzlich unter den Tisch gekehrt werden. Das ist eine Verhöhnung der Betroffenen dieser Polizeigewalt und ihrer Angehörigen. Wir glauben zwar nicht an die bürgerliche Justiz, jedoch erschreckt uns die Eindeutigkeit, in der hier politische Interessen in polizeiliche Ermittlungen und juristische Einstufungen einfließen.⁶ Angesichts der Formulierungen in der polizeilichen Pressemitteilung, die noch in der Nacht, vor Redaktionsbeginn veröffentlicht wurde; fortgeführt durch das Mediengewitter, dass sich aufgrund der Zusammenstöße am Connewitzer Kreuz in den letzten zwei Tagen ereignete, wird klar wie vorbereitet der gesamte Polizeieinsatz samt politischer Hetze war. Diese Form der Hetze wird seitens der Medien fortgesetzt, bei denen es noch immer zum guten Ton gehört, Polizeimeldungen unkritisch zu übernehmen.

Die Leipziger Bullen wollten offensichtlich die Eskalation und haben sie bekommen. Genauso wie die Bilder und Schlagzeilen, die nun weitere Repression, Ermittlungen und Angriffe auf den Stadtteil rechtfertigen sollen. Dass im Zuge all dessen nun die Junge Union das Verbot der Linkspartei fordert⁷, sollte aus satirischen Gründen erwähnt werden.

Angesichts der zurückliegenden und zweifellos bevorstehenden Angriffe der Bullen auf unser Viertel und all das, wofür es steht, ist es wichtig, nun umso mehr zusammen zu rücken. Rhetorisch wird gerade offenbar ein polizeilicher Angriff vorbereitet, der – wie es die Bullen ausdrücken würden – eine neue Qualität der Gewalt mit sich bringen könnte. Auch die Repression, die sich schon jetzt abzeichnet, wird hart sein und sollte angemessen beantwortet werden. Wir müssen uns besser organisieren, stärkere solidarische Strukturen auch in der Nachbar*innenschaft aufbauen und dafür sorgen, dass niemand mit anstehender Repression alleine gelassen wird! Außerdem müssen wir uns darüber im Klaren sein, dass Gerüchte und Gerede in erster Linie den Bullen und ihren Ermittlungen nutzen. Konstruktiven Auseinandersetzungen sind sie in der Regel abträglich. Deswegen gilt noch immer: Anna und Arthur halten’s Maul!

Zum Abschluss: Danke an alle, die sich am Silvesterabend am Connewitzer Kreuz solidarisch verhalten haben!

Solidarität mit allen Gefangenen!

Auf ein kämpferisches neues Jahrzehnt!

Und es bleibt dabei: Bullenschweine raus aus Connewitz!

NO COPS! NO NAZIS!

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¹ https://antirepression.noblogs.org/post/2018/05/27/bullen-misshandeln-und-quaelen-linke-in-leipzig/

² https://de.indymedia.org/node/33464

³ https://www.lvz.de/Leipzig/Polizeiticker/Polizeiticker-Leipzig/Bullenschweine-Flyer-Leipziger-Polizeichef-kritisiert-Abgeordnete

⁴ https://www.neues-deutschland.de/artikel/1128501.leipzig-connewitzer-graffiti-krieg.html

⁵ https://taz.de/Prozess-gegen-Hannibal-Schluesselfigur/!5646413&s=Gruppe+Nordkreuz/

⁶ https://www.focus.de/panorama/welt/mann-wurde-bewusstlos-beamter-in-leipzig-mit-feuerwerk-beschossen-polizist-bricht-zusammen-not-op_id_11508516.html

⁷ https://www.spiegel.de/politik/deutschland/ausschreitungen-in-leipzig-connewitz-polizist-schwer-verletzt-a-1303327.html


15 Jahre Mord an Oury Jalloh

Posted: Januar 6th, 2020 | Author: | Filed under: Polizeigewalt | Tags: | No Comments »

Das, was hier geboten wurde, war kein Rechtsstaat. Und Polizeibeamte, die in besonderem Maße dem Rechtsstaat verpflichtet waren, haben eine Aufklärung verunmöglicht. All diese Beamten, die uns hier belogen haben, sind einzelne Beamte, die als Polizisten in diesem Land nichts zu suchen haben. 

Richter Steinhof in seinem mündlichen Urteil

Am 07.01.2020 findet in Dessau eine Gedenkveranstaltung für Oury Jalloh statt.


Polizei erschiesst Mensch (37) in Gelsenkirchen

Posted: Januar 6th, 2020 | Author: | Filed under: Polizeigewalt | Tags: | No Comments »

Fünf Tage im neuen Jahr hat es in Gelsenkirchen das erste Todesopfer in 2020 durch Polizeischüsse gegeben. Am Sonntagabend wurde ein 37 Jahre alter männlich gelesener Mensch, der zuvor angeblich mit einem Gegenstand auf ein Polizeiauto geschlagen hatte. Ein Polizeisprecher teilte am Abend mit, der Mann habe ein Messer in der Hand gehalten. Ein 23 Jahre alter Polizei-Auszubildender erschoss den Mann vor einer Polizeiwache in Gelsenkirchen.

Screenshot der nackten dpa-Meldung

dpa-Meldung 5.1.2020

Außerdem habe der Erschossene laut Augenzeugen vor dem Tod Allahu akbar gerufen, weswegen nun der Verdacht eines Terroranschlags im Raum steht und noch in der Nacht ein SEK die Wohnung des Mannes stürmte.

In einer gemeinsamen Presseerklärung der Staatsanwaltschaft Essen, der Polizei Gelsenkirchen und der Polizei Münster heißt es:

Die Einzelheiten dieses Geschehensablaufes, insbesondere ob und in welcher Weise – am Tatort wurde ein Messer gefunden – der Mann die Beamten angegriffen hat, ist Gegenstand eines Ermittlungsverfahrens. Als gesicherte Erkenntnis darf gegenwärtig davon ausgegangen werden, dass der 23-Jahre alter Polizeianwärter insgesamt vier Schüsse auf den Mann abgegeben hat, die zu dessen unmittelbaren Tode führten. Auf Grund der möglichen Äußerung des geschiedenen türkischen Staatsbürgers bewertete die Polizei Gelsenkirchen den Angriff als Anschlag.

Der Terrorverdacht bestätigte sich bislang nicht.

Die Polizei teilte am 6.1.2020 mit, bei dem erschossenen Menschen habe es „Hinweise auf eine psychische Erkrankung“ gegeben.

Wir sind in unseren Gedanken bei den Angehörigen des Opfers.

Im Jahr 2019 hatte es 15 Todesopfer von Polizeischüssen gegeben, bei mehr als der Hälfte gab es „Hinweise auf eine psychische Erkrankung. Das letzte Opfer am 28.12.2019 in Stuttgart.